Einsatzübung in ehemaliger Stadtbrauerei Roth

Die THW-Ortsverbände Hilpoltstein und Roth nutzten abbruchreife Liegenschaft der ehemaligen Stadtbrauerei Roth für umfangreiche Bergungsübung – 50 THW-Angehörige trainieren im Team zwei Tage lang die Personenrettung aus zerstörten Gebäuden – Realistisches Einsatzszenario

Das Licht von zahlreichen Blaulichtern erhellte den abendlichen Himmel der Kreisstadt. Grund hierfür bildete der Auftakt einer gemeinsamen, zweitägigenEinsatzübung der beiden Nachbarortsverbände Roth und Hilpoltstein des Technischen Hilfswerks. Auf dem Gelände der ehemaligen Stadtbrauerei Roth wimmelte es nur so von THW-Helfern, die etliche knifflige Aufgaben zu lösen hatten.

Zugführer Thomas Gruber vom Rother THW und sein Team hatten bereits im Vorfeld das Gebäude für die einzelnen Übungsaufgaben vorbereitet und so konnte nach einer kurzen Einweisung auch gleich losgelegt werden. Den Schwerpunkt der abendlichen Übung am Freitag bildeten die umfassende Ausleuchtung des Einsatzortes sowie der Einsatz von Atemschutzgeräteträgern.

Großräumiges Ausleuchten und schwierige Orientierung in verrauchten Kellern

Die Ausleuchtung der Einsatzstelle war für die Rother THW-Helfer eher Routine, da diese über eineFachgruppe Beleuchtung verfügen. Genau davon konnten aber hingegen die Hilpoltsteiner THW´ler partizipieren und lernten gleich zu Beginn die ordnungsgemäße Inbetriebnahme des Lichtmasts mit einem 20-kVA-Aggregat kennen. Gruppenführer Martin Schwendner vom THW Ortsverband Roth hatte für die Helfer auch noch eine weitereÜbungsaufgabe vorbereitet. Anhand eines Lageplans lautete die Aufgabe, das erste Stockwerk des Verwaltungsgebäudes auszuleuchten sowie im Freigelände mehrere Leuchtmittel aufzubauen und anschließend in Betrieb zunehmen.

 Der Keller des verwinkelten Produktionsgebäudes der Brauerei bildete für die Atemschutzgeräteträger ein realitätsnahes Übungsumfeld. Ausgangsszenario bildeten mehrere Brände, welche zu einer starken Rauchentwicklung innerhalb des Gebäudes führten. Zwei Personen waren im Keller noch vermisst. Besonderes Augenmerk legte Gruppenführer Alexander Regensburger bei dieser Übung auf die ordnungsgemäße Kommunikation der eingesetzten Atemschutzgeräteträger mit dem verantwortlichen Atemschutzüberwacher. Für die im Gebäude befindlichen THW-Helfer war es eine Herausforderung, sich mit den schweren Atemgeräten und bei absoluter Dunkelheit innerhalb des Produktionsgebäudes fortzubewegen und dabei die Orientierung nicht zu verlieren. Dennoch konnten die Brandherde mit Handfeuerlöschern erfolgreich abgelöscht und die vermissten Personen aus dem Gefahrenbereich gerettet werden.

Rettung und Bergung aus schwierigstem Terrain

Das gesamte Register an möglichen Rettungs- und Bergungsmethoden mussten die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks dann am darauffolgenden Samstag ziehen: Nach einer angenommenen Verpuffung galt es, einsturzgefährdete Gebäudeteile für die Rettung „Verletzter“ mittels Kreuzstapel zu sichern. Darüber hinaus war es nötig, sich durch die Schaffung von Decken- und Wanddurchbrüchen Zugang zu verschütteten Personen und Räumen zu verhelfen. Hierbei kamen insbesondere schwere Einsatzgerätschaften wie eine Betonkettensäge, Motortrennschleifer und Bohr- und Aufbrechhämmer zum Einsatz. Letztendlich war am Übungswochenende auch das Retten von Personen aus Höhen und Tiefen gefordert. Die gesamten Einsatzmaßnahmen des Technischen Hilfswerks koordinierte dabei eine eigens eingerichtete THW-Zugbefehlsstelle, die unter Leitung von Zugführer Felix Erbe aus den beiden Zugtrupps der Ortsverbände Hilpoltstein und Roth gebildet wurde.

Nach einer Abschlussbesprechung am Ort des Geschehens, erfolgter Materialverlastung auf die Einsatzfahrzeugeund Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft konnte die Übung am frühen Samstagnachmittag mit vielen neuen Erkenntnissen und Erfahrungen für die Hilfskräfteerfolgreich beendet werden.

Ein herzliches Dankeschön gilt dem derzeitigen Eigentümer des ehemaligen Brauereigeländes, ein Nürnberger Immobilienentwickler, der es durch sein Entgegenkommen ermöglicht hat, dass das Technische Hilfswerk seine Kompetenzen unter sehr realistischen Einsatzbedingungen weiter stärken und beüben konnte.


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