Jahrzehnte im Dienst der Humanität

Nach zwei Jahren Zwangspause aufgrund der Coronapandemie feierte das THW Roth mit einigen Ehrengästen seinen Kameradschaftsabend. Der Ortverband blickte dabei auf ein einsatzreiches Jahr zurück und ehrte verdiente Helfer für ihr langjähriges Engagement.

„Die Welt wird VUKA.“ Mit diesen Worten begrüßte am vergangenen Samstag der Rother Ortsbeauftragte Manfred Loy die zahlreichen Gäste des diesjährigen THW-Kameradschaftsabends. VUKA, das steht, so hatte er vor kurzem auf einem Seminar gelernt, für „voliant, unsicher, komplex und ambivalent“. Es drücke – so Loy - dieses Gefühl der Hilflosigkeit und Überforderung aus, welches die meisten in Anbetracht der aktuellen Krisen infolge der Pandemie, zahlreicher Naturkatastrophen, dem Ukrainekonflikt und den damit verbundenen Energie- und Wirtschaftsproblemen verspüren. Dabei sehnen sich die Menschen nach Sicherheit. Eine Krise, die durch die aktuellen Geschehnisse bisher nur langsam sichtbar wird, sei die schleichende Überalterung der Gesellschaft. Insbesondere für den Bevölkerungsschutz, den heute in den Feuerwehren und den Hilfs- und Rettungsorganisationen überwiegend Ehrenamtliche sicherstellten, steigerten sich dadurch die Herausforderungen, Nachwuchs zu gewinnen und handlungsfähig zu bleiben. Der Staat allein könne zukünftig nicht das große Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung decken, die Menschen müssten selbst ein Stück weit vorausschauend und vorsorgend handeln.

Trotz all dieser Anforderungen sieht Loy das Technische Hilfswerk Roth für die Zukunft gut gerüstet: Nach zwei Jahren starker Einschränkungen für den Infektionsschutz blühte nach den Lockerungen das Leben im Ortsverband 2022 wieder auf und es konnten zahlreiche Ausbildungen und Veranstaltungen stattfinden. Fünf neue Helfer schlossen im Herbst ihre Grundausbildung ab und auch die Jugendgruppe führte - nachdem zwei Jahre keine Treffen stattgefunden hatten - mit 17 Kindern und Jugendlichen wieder tolle Angebote durch.
Auch eine große Zahl an Einsätzen beschäftigte die Rother Helferinnen und Helfer im ablaufenden Jahr. Die Fachberater wurden 32 Mal alarmiert, der Technische Zug rückte 10 mal aus. Neben den Abstürzen zweier Kleinflugzeuge, dem Starkregenereignis in Eckersmühlen und dem verheerenden Brand auf dem Wallesauer Campingplatz waren die THWler vor allem bei der Bergung verunglückter Lastwagen auf den regionalen Autobahnen im Einsatz. Auch die beiden Baufachberater unterstützten 2022 mit ihrem statischen Fachwissen die Feuerwehren nach Bränden und Explosionen. Insgesamt waren die Rother Helferinnen und Helfer mehr als 8000 Stunden im Einsatz, gut 16500 Stunden investierten sie in Ausbildungen.

Besonderes Lob gab es von Seiten der Ortsverbandsführung für den örtlichen Helferverein: Er fördert seit Jahrzehnten die Arbeit des THW in Roth, wenn der Bund als Geldgeber nicht einspringen kann - sei es mit benötigter Ausstattung oder besonderen Fahrzeugen. So wurde auch 2022 ein großer Geldbetrag in die Hand genommen, um den vereinseigenen Kranwagen instand zu setzen und für die kommenden 15 Jahre einsatzbereit zu halten.

Auch die Ehrengäste fanden lobende Worte für die Arbeit des Rother THW. Die beiden Bundestagsabgeordneten Jan Plobner und Ralph Edelhäußer betonten in ihren Grußworten die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements und versprachen, sich auch zukünftig für die Belange des Technischen Hilfswerks als wichtige Säule im Bevölkerungsschutz einzusetzen. Bürgermeister Buckreus hob die tiefe Verwurzelung des Ortsverbandes in der Kreisstadt hervor und würdigte wie auch Kreisbrandmeister Hans Wolfsberger als Vertreter der Feuerwehren die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Blauchtlichtorganisationen im Landkreis – „man kennt sich und man schätzt sich“, so Wolfsberger.

Abschließend dankte Stefan Pfeiffer als Chef der Verkehrspolizei Feucht den Ehrenamtlichen für die gute Zusammenarbeit bei den teils tragischen Einsätzen auf den Autobahnen der Region, bat aber, die gute Arbeit der Hauptamtlichen in Politik und Behörden, die in den vergangenen Jahren schwerwiegende Entscheidungen treffen mussten, nicht zu vergessen.

Nach einem leckeren Menü – traditionell von der THW-Küchenmannschaft um Monika Stadelbauer zubereitet – standen als Höhepunkt des Abends die Ehrungen der verdienten Helferinnen und Helfer an:
Bastian Hinter, Timo Berg und Daniel Mitin erhielten eine Ehrung für 10 Jahre, Manfred Loy und Stefan Lang für 20 Jahre Dienst im Ortsverband. Für 25 Jahre Treue zum THW wurden Robert Haberkern, Christian Hoffinger, Martin Baader und Martin Danninger geehrt. Thomas Gruber, Hans Gruber, Klaus Braun und Udo Wehrmann erhielten für 30 Jahre und Jakob Peter Biburger gar für 40 Jahre aktiven Dienst im Technischen Hilfswerk eine Auszeichnung durch die THW-Leitung. Eine besondere Laudatio wurde Fritz Steiger für 60 Jahre Mitgliedschaft zuteil.

Abschließend überreichte Manfred Loy als Würdigung ihres außergewöhnlichen Engagements den Helfern Gerd Schreiber, Stephan Maurer und Dominik Schumann das Helferabzeichen in Gold.


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