Technisches Hilfswerk (THW) Roth blickt auf ereignisreiches Jahr zurück – Neue THW-Fachgruppen stationiert - Schnee- und Sturmeinsätze nach großen Naturereignissen – Ehrung verdienter Helferinnen und Helfer

Die Helferinnen und Helfer des THW-Ortsverbandes Roth feierten zusammen mit zahlreichen Ehrengästen ihren Kameradschaftsabend und zogen dabei Bilanz über ein ausbildungs- und einsatzreiches Jahr 2019.

Neues THW-Rahmenkonzept bringt neue Fachkompetenzen
Ortsbeauftragter Manfred Loy ging in seiner Rede auf die Neustrukturierung des Technischen Hilfswerks ein. Das neue Rahmenkonzept soll wesentliche Kompetenzen des THW erweitern und stärken. Auch beim Ortsverband Roth wurde eine neue Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung stationiert. Diese wird einerseits insbesondere die Einsatzmöglichkeiten bei der Stromversorgung und in der Hochwasser- und Starkregenbekämpfung deutlich verbessern, andererseits die vorhandene Beleuchtungskompetenz erhalten. Zweiter Baustein des Neukonzepts ist eine ebenfalls neue Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen für den Rother Ortsverband. Mit Stolz berichtete Loy, dass bereits alle Positionen mit der bestehenden Mannschaft besetzt wurden, dabei sowohl erfahrene Helfer als auch Nachwuchskräfte Verantwortung übernommen und schon nötige Qualifikationen durch Lehrgänge erworben haben. Jedoch stehe die zu den Fachgruppen gehörige Einsatzausstattung des Bundes der-zeit noch aus. Manfred Loy sah zudem den aktuell sehr starken Aufbau hauptamtlichen Per-sonals beim THW kritisch: Dies könnte das ursprüngliche Ziel, nämlich das Ehrenamt zu un-terstützen, konterkarieren und Prozesse und Entscheidungen unnötig verkomplizieren.

Aktive Jugendarbeit und Einsätze nach Naturereignissen
Das THW Roth betreibt zudem eine sehr aktive Jugendarbeit. Viele Ausbildungen und Aus-flüge stehen bei der 25-köpfigen Jugendgruppe jährlich auf dem Programm. Großer Höhe-punkt war 2019 die Teilnahme am Bundesjugendlager in Rudolstadt/Thüringen. Im Bereich der zahlreichen Einsätze war besonders das Schneechaos in Süddeutschland zum Jahresbeginn herausragend. Hier unterstützte das THW Roth eine Woche lang mit Baufachberatern, die die Statik von Dächern und Gebäuden bewerteten, mit einem Kranfahrzeug, um Helfer beim Räumen von Dächern zu sichern oder mit Bergungsgruppen, die dort in Handarbeit die Schneemassen von den Dächern räumten. Hier war die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried einer der Schwerpunkte. Beim schweren Unwetter in Roth und Umgebung unter-stützte das THW die Feuerwehren beim Freischneiden von Windbruch und dem Sichern von Gebäuden und Gebäudeteilen.

Viel gefragte THW-Fachberater
Besonders gefragt waren 2019 die Fachberater und Baufachberater, die nicht nur im Landkreis Roth zu Einsätzen wie dem Bombenfund bei Wendelstein oder Großbränden, sondern auch überörtlich zu einem Tiefgaragenbrand in Nördlingen alarmiert wurden. Insgesamt bilanzierte der Ortsverband 35 Einsätze mit 2.500 Einsatzstunden. Abschließend bedankte sich der Ortsbeauftragte beim Förderverein, der seit vielen Jahren über Spendenaktionen die Ausrüstung des Ortsverbandes stetig erweitert. Dieses Jahr hat der Verein im Hinblick auf die Anforderungen der neuen Fachgruppen eine große Investition getätigt. Mit Hilfe der Spender war es möglich, einen neuen Teleskoplader zu beschaffen. Mit diesem kann schweres Gerät wie etwa das Zubehör großer Havariepumpen schnell und sicher eingesetzt und auch bei anderen Unglücksfällen besser geholfen werden. Zu guter Letzt dankte Manfred Loy seinen Helfern und Führungskräften für die geleistete Zeit und Energie, insbesondere Einsätze zu bewältigen oder die Monatsausbildungen zu konzipieren und zu gestalten.

Ehrung verdienter Helferinnen und Helfer
Als Höhepunkt des Kameradschaftsabends gelten die Ehrungen verdienter Helferinnen und Helfer: Gudrun Hampeis und Janis Geier wurden für zehnjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Jeweils eine besondere Laudatio wurden Karl Goller für 50-jährige Mitgliedschaft und Hermann Scharnagl für 60-jährige Mitgliedschaft zuteil. Das THW-Helferzeichen in Gold erhielt Udo Hüttlinger. Gleich drei THW-Ehrenzeichen in Bronze - eine Auszeichnung nach dem deutschen Ordensgesetz - wurden an die Gruppenführer Martin Baader, Christian Hoffinger und Martin Schwendner verliehen. Alle drei Helfer sind seit langen Jahren im THW Roth hoch engagiert, nehmen Führungsaufgaben wahr und haben den Ortsverband wesentlich mit geprägt und weiterentwickelt.

Dank und Anerkennung durch die Ehrengäste
Landrat Herbert Eckstein bedankte sich bei den Ehrenamtlichen und bestärkte Manfred Loys Kritik, Bürokratie sollte ab- und nicht aufgebaut werden. Josef Nieser, Vertreter der THW-Regionalstelle in Ingolstadt, ging in seinem Grußwort ebenfalls auf die Personalsituation ein und bat um Geduld, damit sich die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihre Aufgaben einarbeiten können. Als Verantwortlicher für die Ausstattung der Ortsverbände versprach er, diese schnellstmöglich zu beschaffen. EU-Abgeordnete Marlene Mortler dankte den ehren-amtlichen Helfern ebenfalls und betonte, wie gerne sie zu den Ehrenamtlichen kommt, um sich vor Ort ein direktes Bild machen zu können. Den manchmal auch gefährlichen Einsatz der THW-Helfer auf den Autobahnen würdigte der Leiter der Polizeiinspektion Roth, Martin Junglas, auch im Namen der Verkehrspolizei Feucht. Abschließend ging Kreisbrandmeister Hans Wolfsberger auf den mehrfach genannten Begriff "THW-Familie" ein und betonte die gute Zusammenarbeit und den immer weiter wachsenden Zusammenhalt der Hilfsorganisationen. Wer Interesse an ehrenamtlicher Tätigkeit hat kann gerne im THW Roth vorbeischauen und sich ein genaues Bild machen.


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